Zum Begriff Renditen: Kein Anleger investiert, wenn nicht eine entsprechende Rendite in Aussicht steht. Dabei kann es sich um feste oder variable Auszahlungen auf das Investment handeln, oder um Verkaufserlöse, welche den Einkaufspreis übersteigen. Rendite kann faktisch überall erwirtschaftet werden, Hauptsache, am Ende ist der Ertrag höher als der Einsatz plus Aufwand.
Bei Spareinlagen, Tagesgeld, Festgeld und Sparbüchern, entspricht der Nominalzins in der Regel auch der Rendite. Dies kann jedoch variieren, wenn die Zinszahlung ratierlich unterjährig erfolgt und die ausgeschütteten Zinsen bei der nächsten Verzinsung auch wieder verzinst werden.
Die Rendite wird pro Jahr ermittelt, um bei unterschiedlichen Anlagen eine Vergleichbarkeit zu schaffen. Bei festverzinslichen Wertpapieren hängen die Renditen auch davon ab, zu welchem Kurs das Papier erworben und später verkauft oder vom Emittenten zurückgenommen wird. Beträgt der Kaufpreis 99 und die Rückgabe erfolgt zu 100, wird die Differenz durch die Haltedauer geteilt und dem Nominalzins zugeschlagen.
Bruttorendite und Nettorendite
Da bis auf Einlagen normalerweise alle Geldanlagen mit Kosten verbunden sind, Börsenspesen bei Wertpapieren, Verwalterkosten bei Immobilien, Ausgabeaufschlägen bei Fonds, müssen bei der Ermittlung der Nettorendite natürlich diese Kosten mit berücksichtigt werden. Wer ein Aktiendepot hat, und in einem schwachen Börsenjahr nur 1 Prozent Rendite erwirtschaften konnte, aber zwei Prozent Depotgebühr entrichten musste, hat faktisch eine Minusrendite erwirtschaftet.
Gerade bei Investmentfonds ist der Ausgabeaufschlag auch über die Jahre gerechnet ein echter Renditekiller. Depotinhaber sind gut beraten, sich auf jeden Fall ein Depot zuzulegen, welches gebührenfrei und mit möglichst geringen Transaktionskosten geführt wird. Fondssparer erzielen höhere Nettorenditen, wenn sie ihre Anteile über Anbieter erwerben, welche den Fondsverkauf stark rabattiert oder ganz ohne Ausgabeaufschlag ermöglichen. Es ist relativ einfach, mit der Wahl der richtigen Partner die Nettorendite zu erhöhen. Dies gilt auch bei Tagesgeldern. Banken, welche monatlich oder vierteljährlich die Zinsen auf die Einlage gutschreiben, erwirtschaften für den Kunden bei gleichem Nominalzinssatz ebenfalls eine bessere Rendite als Anbieter, die nur eine jährliche Zinsgutschrift leisten.
Die Nettorendite sollte auch Steuern und Inflation berücksichtigen
Wird unter Nettorendite der Prozentsatz verstanden, der nach Abzug der Kosten übrig bleibt, muss die Nettorendite auch Steuern und Inflation berücksichtigen. Beide schmälern den Ertrag. Die Steuern werden bei den meisten Anlageklassen als Abgeltungsteuer direkt nach Zinszahlung von der Bank abgeführt, die Inflationsrate bewirkt einen Kaufkraftverlust. Entsprechend müssen beide Werte bei der Nettorendite berücksichtigt werden. Der Endwert stellt dann die tatsächliche Rendite nach Steuern und Inflation dar.
Die Rendite berechnen– die Relation zwischen Einsatz und Gewinn
Eine möglichst hohe Rendite ist das Ziel jeden Kapitaleinsatzes. Dabei ist die Rendite nicht der Gewinn in absoluten Zahlen, sondern die Relation zwischen dem eingesetzten Kapital und dem Gewinn. Dabei wird zwischen der Gesamtrendite und der Rendite pro Jahr entschieden. Erwirbt ein Anleger beispielsweise ein festverzinsliches Wertpapier zum Kurs von 95 Prozent mit einer jährlichen Ausschüttung von fünf Prozent und erhält nach Ablauf von fünf Jahren 100 Prozent des Anleihevolumens ausgezahlt, beträgt die durchschnittliche Rendite vor Steuer und Kosten sechs Prozent. Die fünf Prozent Kursdifferenz werden durch die Anzahl der Jahre der Haltedauer dividiert.
Im Umkehrschluss muss die tatsächliche Rendite eines Tagesgeldkontos nicht mit dem nominalen Zinssatz identisch sein. Schüttet das Tagesgeldkonto die Zinsen nur einmal jährlich aus, entspricht die Rendite dem Nominalzins. Werden die Zinsen quartalsweise oder monatlich gezahlt und nicht abgehoben, entsteht der Zinseszinseffekt. Dieser führt am Ende des Jahres zu einer höheren Rendite auf dem Tagesgeldkonto, als der Nominalzins angibt. Der Zinseszinseffekt gilt natürlich für alle Kapitalanlagen mit ratierlicher Auszahlung, über die nicht verfügt wird.
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