Die Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa hält sich, wie eine verschleppte Grippe. Eine Besserung oder gar Genesung ist noch lange nicht in Sicht. Nach wie vor sind es die schlechten Konjunkturdaten gerade aus Südeuropa, welche den Anlegern den Spaß am Geldanlegen verderben.
Echte Alternativen zu den klassischen Einlagen gibt es nicht. Banken, welche ihren Kunden auch die Möglichkeit einräumen, Fremdwährungskonten zu führen, verzeichnen jedoch einen Anstieg der Einlagen in dieser Sparte. Der australische Dollar wird vielfach in den Medien als alternative Geldanlage empfohlen. Wie stehen die Chancen für ein solches Investment aktuell?
Ebenfalls erhöht hat sich der Handel mit ausländischen Fremdwährungsanleihen. So verzehnfachte sich der Umsatz mit Papieren in norwegischen Kronen im Jahr 2012. Bevorzugte Währungen sind neben dem Klassiker Schweizer Franken die norwegische Krone und der australische Dollar. Nach dem jahrelangen Hoch gegenüber dem Euro begann der Australdollar, im Jahr 2012 an Stärke zu verlieren. Die konjunkturelle Boomphase in Down Under hat eine Delle bekommen, der AUD verbilligte sich deutlich gegenüber dem Euro. Dadurch werden auch australische Staatsanleihen entsprechend billiger, die im Vergleich zu ihren europäischen Pendants deutlich höhere Verzinsungen bieten. Kein Wunder, dass diese Papiere deutlich über 100 Prozent notieren, sodass die Renditen bei einer Nominalverzinsung von 6,25 Prozent nur mit 2,542 Prozent (Mai 2013) rentieren (Commonwealth of Australia, WKN 859890).
Auch australische Fremdwährungsanleihen bergen Risiken
Die bis vor Kurzem noch sehr starke australische Konjunktur brachte auch entsprechend stabile Renditen am Kapitalmarkt. Niedrigzins-Interventionen der Notenbank waren nicht notwendig. Festgeldkonten bei australischen Banken locken aktuell bei einer Zinsbindung von 12 Monaten mit Zinsen bis zu 4,71 Prozent pro Jahr (Stand Mai 2013). Dem stehen jedoch Währungsrisiken gegenüber, die auf zwölf Monate nicht kalkulierbar sind.
Anfang der neunziger Jahre erlebten Anleger, die südafrikanisch Anleihen erworben hatten, ein Debakel. Die Relation zwischen Rand und DM hatte sich gegenüber dem Ende der achtziger Jahre deutlich zuungunsten der D-Mark verschlechtert, die Währungsverluste überstiegen die höheren Renditen der Währungsanleihen deutlich. Ähnliches kann mit jeder anderen Währung, auch dem australischen Dollar passieren. Wer sich dazu entscheidet, in eine Fremdwährung zu investieren, sei es in Form von Anleihen oder Einlagen, sollte sich immer vor Augen halten, dass es aufgrund von Kursschwankungen durchaus einige Jahre dauern kann, bis er wieder in Euro zurückkonvertieren kann, sollen Verluste vermieden werden.
Dies erfahren gerade Anleger, die vor einiger Zeit in den australischen Dollar als Fremdwährung investiert haben.
Als Depotbeimischung sind Investitionen in Fremdwährung, gleich auf welche Weise, aber durchaus sinnvoll, gerade, wenn der heimische Zins, so wie zurzeit in Europa, völlig am Boden ist.
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