Großanleger & Private Wealth Management

Großkunden bei der Bank

Viele Menschen können sich nicht vorstellen, 100.000 Euro auf einem Konto zu halten un ddenken dabei an Großanleger. Roter Teppich bei der Bank und einen Kaffee während des Beratungsgespräches – dies ist die Vorstellung.

Die Realität sieht allerdings anders aus. Während einige Banken tatsächlich wieder dazu übergegangen sind, auch bei Gesprächen mit „kleineren“ Kunden einen Kaffee anzubieten, wenn sich ein überdurchschnittlicher Ertrag abzeichnet, sind 100.000 Euro alleine noch nicht dafür ausreichend um bei einer Bank als Großanleger oder Großkunde eingestuft zu werden. Bei Weitem nicht!

 

Auch mit einem solchen Guthaben werden Kunden noch als Retailkunden eingestuft, auf gleicher Augenhöhe mit dem Nutzer eines Guthabenkontos bzw. normalen Girokontos. Die geplante EU-Vorlage hat ein Guthaben von 100.000 Euro zur magischen Grenze zwischen Arm und Reich werden lassen – wer aus einer Lebensversicherung 100.000 Euro für die Altersvorsorge ausgezahlt bekommt, und ansonsten 800 Euro Rente im Monat bezieht, ist nicht reich – im Gegenteil.

 

Private Wealth Management – die Goldgrube im Privatkundengeschäft

Private Wealth Management

Während im Retail Bereich kleine Erträge in der Masse die Gewinne der Kreditinstitute bringen, sind es im Private Banking schon etwas weniger Anleger, die etwas mehr Ertrag in die Kassen der Geldhäuser spülen. Das richtig große Geld wird jedoch im Private Wealth Management (PWM) verdient. Hier werden Guthaben jenseits der Schwelle von einer Million Euro betreut. Bei Cortal Consors Wealth Management genügen auch 250.000 €.

Dabei muss nicht unbedingt eine Vermögensverwaltung die Grundlage für die Kundenbetreuung sein. In diesem Fall könnte die Bank in einem bestimmten Rahmen nach eigenem Gutdünken die Kundengelder verwalten. Im anderen Fall muss jeder Geschäftsvorfall mit dem Anleger abgestimmt werden. Private Wealth Management (PWM) bedeutet aber nicht, dass der Anleger keine Fondsanteile für 5.000 Euro, sondern für 500.000 Euro zeichnet. PWM bedeutet vielmehr, dass diese Kunden einen ganz anderen Anlagehorizont zur Verfügung haben. Neben speziellen Fonds die Einstiegsgrößen jenseits der 100.000 Euro vorsehen, stehen auch Wertpapiere zur Disposition, auf die ein Kleinanleger keine Zugriffsmöglichkeiten hat.

 

Großkunden erhöhen auch die Risikogrenzen der Banken

Ein gutes Geschäft ist dann ein gutes Geschäft, wenn beide Parteien daran verdienen. Nun ist dies aber bei einigen Anlageinstrumenten, beispielsweise bei Derivaten oder Devisengeschäften nur möglich, wenn eine der beiden Parteien sich anderweitig absichert. Eine notwendige Absicherung bedeutet im Umkehrschluss, dass der Deal Risiken beinhaltet, welche für einen der beiden Partner, Kunde oder Bank, zu einem Verlust führen könnte. In der Regel sind es die Banken, die in einem solchen Fall ihre Risiken hedgen, absichern, müssen. Hat diese Absicherung nicht funktioniert, macht das Institut einen Verlust. Die Vergangenheit hat jedoch auch gezeigt, dass auch Kunden Gelder verloren haben. Ursache waren hier ursprünglich günstige Kreditaufnahmen in Fremdwährung, die allerdings aufgrund massiver Kursveränderungen am Ende für den Kreditnehmer schier unbezahlbar wurden. So hat ein großes deutsches Kreditinstitut Klagen anhängen, die auf diesen riskanten Devisengeschäften basieren. Die Aufklärungspflicht ist in diesem Fall enorm und birgt durchaus die Problematik, dass der eine oder andere Punkt unter den Tisch fällt.

Großkunden und Private Wealth Management ist eine Welt für sich, eine andere Liga. Wer hier spielt, spielt teilweise auch mit dem Feuer und sollte sich dessen im Vorfeld bewusst sein und nicht im Nachhinein jammern, wenn er, beispielsweise wie im Falle Zypern, letztendlich die Rechnung für vorangegangene Versuche der Gewinnmaximierung zur Rechenschaft gezogen wird.

 

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