Kapitalanlage Edelsteine

„Diamonds are a girl’s best friend“ sang schon Marylin Monroe. Aber auch der eine oder andere Kapitalanleger wird sich mit dem Gedanken beschäftigt haben, Teile seines Vermögens in Edelsteine zu investieren. Edelsteine erfreuen sich seit Menschengedenken nicht nur als Schmuckstücke einer gewissen Beliebtheit, sondern auch als Fluchtwährung. Ein Farbedelstein mit einem Gewicht von fünf Karat, also einem Gramm, kann durchaus den Gegenwert von einem Kilogramm Gold besitzen. Ähnlich Gold als Geldanlage kommt ihnen ein wenig die Funktion einer Krisenwährung zu, allerdings wiegen sie bei gleichem Gegenwert deutlich weniger. Wer sich mit Diamanten oder Edelsteinen als Geldanlage beschäftigen möchte, sollte allerdings einige Faktoren im Hinterkopf behalten.

 

De Beers regiert die Diamantenwelt

Bei der Förderung und dem Verkauf der rohen Steine existiert im Grunde kein echter Wettbewerb. Das Unternehmen de Beers verfügt faktisch über ein Monopol in der Edelsteinförderung. Der Markt selbst entsteht erst nach der Bearbeitung, wenn aus einem Rohdiamanten ein echtes Schmuckstück wurde. Laien werden bei einer Kapitalanlage in Edelsteine in erster Linie an Diamanten und Brillanten denken. Dabei kommt jedoch den Farbdiamanten, Rubinen, Saphiren und Smaragden, eine wesentlich größere Bedeutung zu. Deren wertmäßiges Aufkommen liegt deutlich unter dem der Diamanten, ein Umstand, der einer langfristigen Wertsteigerung eindeutig in die Hände spielt. Für die Geldanlage in edelsteine bieten sich aber neben den bekannten Steinen auch eher seltene Varianten an, beispielsweise der Mandarin-Granat, der Turmalin oder der Tansanit.

 

Vergleiche

 

sichere Geldanlage

 

 

 

Der Gemval – der Dax für Edelsteine

Wie sich Edelsteine im Wert entwickeln, lässt sich am Gemval ablesen. Zum Begiff Gemval: Der Gemval Index umfasst die Wertentwicklung von insgesamt 26 unterschiedliche Steinarten, Abbildung 1 zeigt die zeitliche Entwicklung des Index. Der Alexandrit beispielsweise hat in der Zeit von 2005 bis 2013 um 120 Prozent zugelegt, der Smaragd „nur“ um 30 Prozent.

 

Der Gemval Index repräsentiert die Entwicklung von 26 Edelsteinarten

Abb. 1: Zeitliche Entwicklung des Gemval Iindex und des Diamont SE Index von 2005 – 2014. Quelle und aktuelle Grafik: Gemval Aggregate Index

 

Unstrittig ist jedoch, dass keiner der 26 km Gemval Index erfassten Steine in dieser Zeit unter die Ausgangsmarke von 100 Prozent rutschte. Lediglich der Tansanit rutsche von 160 Punkten im Jahr 2012 auf 150 Punkte im Jahr 2013 ab, der Gesamtindex legte kumuliert um 70 Prozent seit Auflegung im Jahr 2005 zu.

 

Was gilt als gute Geldanlage?

Der Stein im Ring der Ehefrau mag ein echtes Schmuckstück sein, als Geldanlage sind die Juwelen, wie sie häufig unter dem Weihnachtsbaum liegen, jedoch nur bedingt geeignet. Der Markt ist mit Achtelkarätern überflutet, eine echte Wertsteigerung ist auch langfristig eher unwahrscheinlich. Dafür stellt die Massenproduktion einen zu großen Einfluss dar.

Wer in Edelsteine investieren möchte, muss dafür tiefer in die Tasche greifen, um tatsächlich ein Spekulationsobjekt zu besitzen. Eine Faustformel lautet, dass der potenzielle Käufer aus dem gehobenen Mittelstand kommen sollte. Diese pauschale Darstellung zeigt aber bereits, dass die Geldanlage in Diamanten in der oberen vierstelligen, besser noch fünfstelligen Preisklasse eingeordnet werden.

 

Der Trend geht zur Farbe

Obwohl Diamanten hierzulande gerade als Verlobungs- oder Hochzeitsring nach wie vor an der Spitze liegen, geht der Trend unter den Fachleuten eindeutig hin zu Rubinen und Smaragden. In Asien verzeichnen die Händler bei Rubinen derzeit einen jährlichen Preisanstieg von rund 30 Prozent. Die aufkommende Gruppe der reichen Chinesen beispielsweise treibt die Preise für Saphire in die Höhe. „Die Chinesen lieben Blau“, so der Händler Mohammed Idri von Ameer Gems & Jewellery. Als einer der Hauptumschlagsplätze gilt Thailand, aber auch als eines der Länder, in dem am häufigsten minderwertige Steine zu überteuerten Preisen an den Mann oder die Frau gebracht werden. Lupenreine Steine sind selten, kleine Einschlüsse auch bei Edelsteinen aus dem oberen fünfstelligen Bereich durchaus an der Tagesordnung. Grundsätzlich gilt, dass ein Anleger vor dem Kauf eines Edelsteins als Geldanlage, gleich welcher Art, grundsätzlich die Expertise und den Stein einem Fachmann vorlegen sollte. Da die Zahl der hochwertigen Edelsteine zusehends rückläufiger wird, gehen einige Schleifer dazu über, die Steine künstlich „zu veredeln“, ein Umstand, der sich bei einem geplanten Weiterverkauf als bitter herausstellen könnte.

 

Ähnliche Seiten

Geldanlage Palladium

Geldanlage Platin

Geldanlage Silber

Geldanlage Photovoltaik