Geldmenge M2

Wachstum der Geldmenge M2,  Entwicklung in der EU

M2 Geldmengen Entwicklung

Das rasante Wachstum der Geldmenge M2 (Begriff s. unten) in der Europäischen Union hat sich in den letzten Jahren verlangsamt. Experten gehen von einer Beibehaltung dieses Trends aus, wobei Prognosen nach allgemeiner Einschätzung in der derzeitigen Lage mit Vorsicht zu genießen sind. Auch die konkreten volkswirtschaftlichen Schlussfolgerungen aus der Geldmengenentwicklung divergieren stark bzw. werden nur ungern getroffen.

 

Die Geldmenge M2 in der Europäischen Union wies in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends eine enorme Steigerung auf. Sie belief sich nach Angaben der Europäischen Zentralbank im Januar 2009 auf 8.102 Mrd. Euro; dies bedeutet ein Wachstum um über 100% im Vergleich zum Januar 2000. Seit 2009 pendelten sich die M2-Steigerungsraten auf moderatere 2% (jeweils im Vergleich zum Vorjahr) ein. So betrug die M2-Geldmenge in der EU nach EZB-Angaben im April 2012 8.692 Mrd. Euro.

 

Beobachter erwarten für die nahe Zukunft, dass diese Entwicklung sich fortsetzt. Allerdings gestalten sich Prognosen angesichts der europäischen Finanzkrise und möglicher weiterer Maßnahmen seitens der EZB als schwierig, wobei sich deren expansive Geldmengenpolitik bislang in nicht nennenswerter Weise auf M2 ausgewirkt hat (Beispiel Dicke Bertha). Denn dieses Geld ist überwiegend nicht in den Wirtschaftskreislauf gelangt, sondern im Bankenumfeld geblieben. Das von der EZB bereitgestellte Geld ist nicht über vermehrte Kreditvergabe an Konsumenten oder Unternehmen weitergegeben worden.

 

Viele Erklärungen, viele gegensätzliche Auffassungen

Auch der Interpretationsspielraum der Geldmengenentwicklung nimmt an Flexibilität zu. Stellten Wirtschaftswissenschaftler vor Jahren noch einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Geldmengenwachstum und Inflationsgefahr her, lässt sich heutzutage kein Experte mehr auf diese Formel festnageln. Zwar gibt es einige, die davor warnen, dass die derzeit stagnierende EU-Wirtschaftsleistung zusammen mit dem Geldmengenwachstum unweigerlich zur Geldentwertung führen müsse. Mindestens ebenso viele Stimmen halten indes einen stark abgeschwächten oder sogar ausgesetzten Transfermechanismus für wahrscheinlicher und erwarten, dass die EZB die Inflation in der EU weiter bei nahe 2% halten kann. Inwieweit die Geldmenge durch eine mögliche Fiskalunion oder eine Bankenunion eine Änderung erfährt, ist aktuell sehr spekulativ.

 

Geldmenge M2 Begriff & Erklärung

Nach der Definition der EZB setzt sich die Geldmenge M2 aus M1 sowie aus Einlagen mit einer vereinbarten Laufzeit bis zu zwei Jahren bzw. mit einer gesetzlichen Kündigungsfrist bis zu drei Monaten zusammen. M1 wiederum besteht aus den Sichteinlagen der Nichtbanken sowie dem Bargeldumlauf.

 

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