Sparer legen Gelder an, um damit Erträge zu erwirtschaften. Dabei bieten sich zwei Varianten. Zum einen eine kontinuierlich wiederkehrende Ausschüttung wie Zinsen bei Tagesgeld oder Dividenden im Fall von Aktien, zum anderen Gewinne bei den Verkäufen von Wertpapieren.
Dividendentitel – was ist das eigentlich?
Bei den Ausschüttungen muss wiederum zwischen zwei Arten unterschieden werden. Auf Einlagen, Tagesgelder, Festgelder und Sparbücher, sowie auf festverzinsliche Wertpapiere, gibt es Zinsen. Diese haben teilweise den Vorteil, dass sie festgeschrieben und kalkulierbar sind.
Begriff Dividende: Den Zinsen stehen bei Aktien die Dividenden gegenüber. Diese sind eine Beteiligung an den Unternehmensgewinnen des Vorjahres und schwanken in Abhängigkeit vom Geschäftsergebnis.
Mit anhaltenden unbefriedigend niedrigen Zinsen rücken sogenannte Dividendentitel in den Fokus der Anleger. Dabei handelt es sich um Aktien, die zum einen über die Jahre eine stabile Dividende gezahlt haben, die aber auch im Vergleich zum Einstandspreis, dem Kaufkurs der Aktie, relativ hoch ist. Dies bedeutet, dass die Dividende 3,5 Prozent oder mehr des Kaufpreises entspricht. So schüttete die BASF beispielsweise im Jahr 2013 eine Dividende von 2,60 Euro bei einem Kurs von 71,80 Euro aus. Dies entsprach einer Rendite von 3,6 Prozent.
Argumentieren eingefleischte Sparbuchanhänger nun, das sei ja schön und gut, aber Aktien unterlägen Kursrisiken, so muss man folgenden Sachverhalt gegenüberstellen: Aktien unterliegen Kursrisiken, der Kurs kann, muss aber nicht einbrechen. Spareinlagen verlieren im aktuellen Marktumfeld aber garantiert an Wert, bei einer Inflationsrate deutlich über dem Zinsniveau ist die Vermögensvernichtung vorherbestimmt. Nur wenige Tagesgeldanbieter liegen aktuell mit ihren Zinsangeboten über dem Kaufkraftverlust.
Was passiert bei einem Kurseinbruch?
Aktien werden unter zwei Gesichtspunkten erworben. Die einen Anleger wollen damit spekulieren und hoffen auf kontinuierlich steigende Kurse. Die anderen Anleger zielen auf einen langfristigen Kursgewinn ab und sind in erster Linie an den Dividendenzahlungen interessiert. Diese Anlegergruppe hält es mit den Worten des verstorbenen Börsengurus André Kostolany, der sagte, man solle eine Aktie kaufen, in das Depot legen und zehn Jahre schlafen. Die Geschichte hat gezeigt, dass sich Aktienkurse, auch nach dem schlimmsten Crash, immer wieder erholt haben.
Dividendenanleger sind daher auch bei einem Nachgeben der Kurse relativ entspannt. Wichtig ist bei dieser Strategie jedoch das Investment in Standardwerte. Warren Buffet, einer der erfolgreichsten Investoren unsere Zeit aus dem ländlichen Nebraska, hat es so zusammengefasst: „Solange es Männer mit Bartwuchs gibt, solange werden Rasierklingen benötigt (Gilette) und solange es Amerikaner gibt, wird Coca-Cola getrunken.“ Damit umschreibt er seine Strategie des Investments in solide Standardwerte mit Dividendenausschüttung. Die Aktie seiner Investmentholding, die Berkshire Hathaway, ist am Markt nur für den vermögenden Anleger erhältlich (es gibt auch eine B Variante, mit deutlich geringerem Kurswert). Wer sie hat, vererbt sie weiter, verkauft sie aber nicht.
Anleihen rentieren unter Aktien
Konservative Anleger, welche nach wie vor dem Auf und Ab der Börse nicht trauen, schauen dennoch neiderfüllt auf die wagemutigen Sparer, die den Anleihen inzwischen ebenfalls den Rücken gekehrt haben. Die Renditen der festverzinslichen Wertpapiere von Emittenten mit guter Bonität liegen inzwischen ebenfalls deutlich unter den Renditen der Dividendentitel. Bekanntermaßen ist das Ausfallrisiko einer Anleihe in die Rendite eingepreist. Wer eine wirklich attraktive Rendite sucht, wird im heutigen Marktumfeld nur unattraktive Emittenten finden. Solide Aktien, keine Biotech-Werte mit nur einem Produkt in der Pipe, sind eine echte Alternative. Dazu zählt nicht nur eine BASF, auch im M-Dax sind zahlreiche solcher Unternehmen vertreten.
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