Der Volksmund versteht unter Devisen alles, was mit einer ausländischen Währung zu tun hat. Die Abgrenzung ist jedoch durchaus präzise. Der Begriff Devisen bezeichnet den gesamten Bereich ausländischer Währungen, der über unbare Transaktionen abgewickelt wird. Dazu zählen Schecks, Wechsel oder Überweisungen. Voraussetzung für die Nutzung von Devisen ist das Vorhandensein eines Fremdwährungskontos oder Girokontos, über das diese Zahlungen abgewickelt werden können.
Im Gegensatz steht dazu die Bedeutung von Sorten, welcher die rein baren Abwicklungen heimischer Währung gegen Fremdwährung umschreibt.
Die Relation zwischen zwei Währungen zueinander ist der Devisenkurs, welcher sich permanent am Devisenmarkt ändert. Er wird von verschiedenen Faktoren, unter anderem der gesamten volkswirtschaftlichen Situation eines Landes, geprägt. Devisen waren schon immer ein Spekulationsgegenstand. Heute ist der Devisenhandel der Bereich an den Finanzmärkten mit dem größten Volumen weltweit. Täglich wechseln an den internationalen Börsen 4 – 5 Billionen US-Dollars im Forex, dem englischen Ausdruck für den Devisenhandel, den Besitzer. Der Handel mit Devisen ist damit der Pulsgeber der Finanzmärkte.
Devisenhandel benötigt freie Märkte
Der Handel mit Devisen setzt natürlich voraus, dass die Währungen, die gehandelt werden sollen, am Devisenmarkt frei verfügbar sind. Währungen, die das Land nicht verlassen dürfen, werden als Binnenwährungen bezeichnet. Der chinesische Yuan war ein solches Beispiel. Jedoch hat die Regierung in Peking die Währung im Reich der Mitte inzwischen soweit „internationalisiert“, dass sie an einen Währungskorb aus den wichtigsten Währungen gekoppelt ist. Als Gegenstand für den Forexhandel ist sie jedoch nicht geeignet.
Neben der rein buchhalterischen Abwicklung von grenz- und währungsgebietsüberschreitenden Zahlungen gewinnt das spekulative Moment immer mehr an Bedeutung, was auch die Zunahme der Devisen Trader belegt. Während der Devisenhandel als solcher bis vor wenigen Jahren nur Banken und institutionellen Anlegern vorbehalten war, beginnt der Forexhandel sich jetzt auch bei privaten Anlegern zu etablieren. Über spezielle Broker wird online Devisen Trading im Rahmen von sogenannten Hebelgeschäften ermöglicht. Hebelgeschäfte setzen nur einen minimalen Einsatz des gehandelten Volumens, die sogenannte Margin, voraus. Nennenswerte Gewinne lassen sich im Devisenhandel auch nur mit größeren Summen erzielen, da die Veränderungen der Devisenkurse in der Regel im kurzfristigen Bereich nur auf der dritten oder vierten Nachkommastelle erfolgen.
Besteuerung von Erträgen aus Devisengeschäften
Private Anleger, welche Fremdwährungskonten unterhalten und Kursgewinne aus Verkäufen von Devisen erzielen, müssten diese versteuern und im Grunde als Gewinne aus privaten Spekulationsgeschäften in der Anlage SO zur Steuererklärung melden, sofern An- und Verkauf innerhalb bestimmter Fristen erfolgen. Auf der anderen Seite geben die Banken jedoch aus diesen Handelsgeschäften keine Meldungen ab. Eine Besteuerung im Rahmen der Abgeltungssteuer besteht jedoch beim Handel mit Forex-CFDS, den von den Brokern angebotenen Hebelgeschäften. In diesem Fall besitzt der Anleger die Währung nicht, sondern hat nur einen vertraglichen Anspruch auf den Handel, sprich auf Devisen Ankauf und Verkauf. Dabei handelt es sich im weitesten Sinne um ein Derivat, dessen Gewinne als Erträge aus Kapitalanlagen zählen.
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