Zinsjäger haben es zunehmend schwerer Angebote mit besten Zinsen zu finden
Für Zinsjäger sind schlechte Zeiten angebrochen: Die Rendite für festverzinsliche oder täglich verfügbare Anlagen ist weiter rückläufig. Und es ist keine Trendumkehr in Sicht. Im Gegenteil, alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Zeiten mit den besten Zinsen erst einmal vorbei sind. Dabei ist das kein Zustand, der sich durch das freie Spiel der Kräfte am Markt ergeben hat, denn danach müssten in Deutschland die Zinsen für Tagesgeld sicherlich über 3% liegen. Die aktuelle Zinsentwicklung hat vielmehr fiskalpolitische Ursachen: In engem Schulterschluss von Zentralbanken und Politik werden die Wirkungsmechanismen des freien Wirtschaft- und Finanzmarktes ausgehebelt und anstelle davon ein Zinsdiktat installiert. Dies erfolgt über verschiedene Hebel.
- Niedrige Leitzinsen
- Bereitstellung von Liquidität
- und weiteren fiskalpolitischen Maßnahmen
Ein Hebel ist die Bereitstellung von Liquidität durch die EZB, zum Beispiel in Form einer Aktion wie „Dicke Bertha“. Mit solchen Maßnahmen wird sehr viel Geld in den Wirtschaftskreislauf gepumpt, der aber gar nicht bei den Unternehmen und Verbrauchern ankommt, sondern überwiegend im Banken- und Kapitalmarktbereich verbleibt. Deshalb ist viel Geld im Umlauf und die Abhängigkeit der Banken von den Einlagen von Privatpersonen (Sichteinlagen etc.) sinkt. Und damit sinken u.a. auch die Zinsen, der Schalter liegt eindeutig auf Rückwärtsgang .
Als Folge der Unsicherheiten an den Währungsmärkten suchen die Anleger Sicherheit für ihr Kapital, die es nur noch relativ gibt. Die Bundesanleihen sind als einer der letzten Horte der Stabilität besonders gefragt und der Bund kann es sich inzwischen leisten, Anleihen mit Null Prozent Rendite auszugeben.
Niedrige Leitzinsen
Auch die Leitzinsen beeinflussen natürlich die Kapitalzinsen. Aktuell beträgt der Leitzins in der EU-Währungsunion 1% und ist damit auf den niedrigsten Stand seit Gründung der Währungsgemeinschaft. Weitere Leitzinssenkungen werden von vielen Ökonomen noch für 2012 angenommen.
Die Banken und Versicherungen, die gesetzlich verpflichtet sind, einen gewissen Anteil ihres Kapitals in sichere Investments anzulegen, verdienen weniger und geben dies in Form niedriger Zinsen an die Verbraucher weiter.
Wo finden Anleger aktuell noch die besten Zinsen?
Unternehmensanleihen und Anleihen von Schwellenländern
Auf Einlagen von Sparguthaben und Girokonten gab es noch nie hohe Zinsen und Sparer tun gut daran, entbehrliches Geld in besser verzinste Anlagen umzuschichten.
Relativ hohe Zinsen, bezogen auf das Marktumfeld liefern Unternehmensanleihen und Staatsanleihen von Schwellenländern. Auch hier gilt: Die Höhe der Zinsen verhält sich proportional zum Risiko. Länder und Unternehmen mit einer hohen Bonität am Kapitalmarkt können die Anleihe zu einem geringeren Zinssatz anbieten als solche mit einer geringeren Bonität. Der Sparer hat hier immer das Emittentenrisiko, wird der Ausgeber der Anleihe insolvent oder sinkt seine Bonität erheblich, ist sehr wahrscheinlich ein Teil, im schlimmsten Fall sogar das ganze Kapital verloren.
Tagesgeld und Festgeld noch immer mit relativ attraktiven Zinsen
Hohe Zinsen, ebenfalls wieder relativ zum Marktangebot, gibt es immer noch bei den top Anbietern bei Tagesgeld und Festgeld. Da der Markttrend weiter fallende Zinsen zeigt, sind bei Tagesgeld Angebote mit Zinsgarantie besonders attraktiv.
Es steigen immer wieder neue Banken mit ausländischem Stammsitz in den deutschen Zins-Markt ein. Damit diese Banken Kunden gewinnen, müssen Sie Zinssätze bieten, die über denen der Wettbewerber liegen. Beispiele sind die Sberbank und die PSA Direktbank. Dadurch bekommen Sparer nach wie vor attraktive Zinsen geboten, Sie müssen scih nur informieren.
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